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Hochpräzise Spiegel und der Golfball auf dem Mond – Thüringen diskutiert Hochtechnologie auf der InnoCON 2023

Knapp 200 Gäste besuchen in Erfurt innovationspolitische Leitveranstaltung des Freistaats/ Impulsvorträge und vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung für Unternehmen und Forschende

ERFURT_ Innovative Fertigungstechnologie aus Europa, die auf extrem ultraviolettem Licht (EUV) basiert und noch leistungsfähigere Mikrochips ermöglicht, spielt eine entscheidende Rolle für die weltweite Digitalisierung und Megatrends wie Künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren. Bei dieser Technologie ist auch Thüringen im Spiel. Dies war eine Aussage auf der InnoCON 2023, der innovationspolitischen Leitveranstaltung Thüringens, die am heutigen Donnerstag, 29. Juni 2023, in der Arena Erfurt stattfand. Dr. Michael Bolle, Stiftungsratsvorsitzender der Carl-Zeiss-Stiftung, erläuterte in seinem Impulsvortrag auf der Tagung, wie die Carl Zeiss AG im Verbund mit Partnern die revolutionäre EUV-Technologie vorantreibt. Zeiss liefert im Rahmen der Kooperation an seinen strategischen Partner ASML mit der Hochpräzisionsoptik das „Herz“ für die modernsten Mikrochip-Produktionsanlagen weltweit. „Die EUV-Technologie befähigt Mikrochiphersteller weltweit, immer kleinere Strukturen abzubilden und damit effizientere Mikrochips zu produzieren. Folgender Vergleich veranschaulicht den Technologie-Anspruch: Mithilfe des optischen Systems könnte ein von der Erde umgelenkter Laserstrahl einen Golfball auf der Mondfläche treffen“, verdeutlichte Dr. Michael Bolle den Innovationssprung auch dank Thüringer Erfindergeist. „Solche Schlüsseltechnologien leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der technologischen Souveränität der europäischen Wirtschaft!“

„Technologische Souveränität“ – dies war das Leitthema der diesjährigen InnoCON. Gemeint ist damit das Anliegen, Schlüsseltechnologien international auf Augenhöhe mitzugestalten und in Zeiten multipler Herausforderungen Liefersicherheit beispielsweise bei Halbleitern, Medikamenten oder Spezialmaschinen zu gewährleisten. Knapp 200 Besucherinnen und Besucher nahmen an der „InnoCON 2023“ teil, und intensiv diskutiert wurde die Frage, wie die Thüringer Akteure ein Mehr an Innovation, technologischer Wettbewerbsfähigkeit sowie technologischer Souveränität erreichen können – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der neuen EU-Förderperiode 2021-2027.

Auch Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee unterstrich auf der InnoCON die Bedeutsamkeit einer technologischen Souveränität: “Die globalen Krisen zeigen, wie wichtig es ist, in einigen lebensnotwendigen Bereichen auch unabhängig agieren zu können. Deshalb verstärken wir unsere Anstrengungen in Forschung und Technologieentwicklung. Das Wirtschaftsministerium hat hierfür die gesamte Innovationsförderung des Landes im Programm „Thüringen MOTIVation – move to innovation“ gebündelt. Bis 2027 stehen hier gut 850 Millionen Euro aus EU-, Landes- und Bundesmitteln bereit, um Wirtschaft, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu unterstützen“, so Tiefensee.

Veranstalter der InnoCON war das TMWWDG, organisiert wurde der Event von der LEG Thüringen. „Wir sind in Thüringen auf einem guten Weg, das Anliegen der technologischen Souveränität mit Leben zu füllen“, sagte LEG-Geschäftsführer Andreas Krey, der die InnoCON gemeinsam mit Minister Tiefensee eröffnete. „Die LEG unterstützt unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen dabei mit ihrem breiten Aufgabenspektrum – dieses reicht vom Technologie- und Clustermanagement bis zum Full Service bei komplexen Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekten im Freistaat.“  Die InnoCON ist generell ein wichtiges Forum für die weitere Umsetzung der Thüringer Innovationsstrategie, deren Geschäftsstelle beim Thüringer Clustermanagement, einem Arbeitsbereich der LEG, angesiedelt ist. Vielfältige Impulse für den Tag brachte neben dem Impulsvortrag von Dr. Michael Bolle auch die Keynote von Christoph Glingener, Vorstand des Meininger Unternehmens Adva Opticals/Adtran, der über De-Globalisierung in der Telekommunikation sprach.

Neben den Vorträgen stand der Austausch der anwesenden Innovationstreiber aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Netzwerken im Vordergrund der Tagung. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen und Innovationen im Freistaat zu informieren und die Vernetzung untereinander voranzutreiben. Einblicke eröffnete die Ausstellung InnoMARKT, auf der 30 Akteure Kompetenzen und Potenziale präsentierten; zur InnoCON gehört auch traditionell der InnoPITCH, der mit seinem dynamischen Format, Kurzvorträgen zu zukunftsweisenden Projekten und Vorhaben, Input und Ideen liefert.

Hintergrund:

Im Sommer 2010 beschloss der Europäische Rat, mit der Wachstumsstrategie „Europa 2020“ intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum in ganz Europa zu forcieren. Alle 271 europäischen Regionen wurden gebeten, regionale Innovationsstrategien zu erarbeiten, um die knapper werdenden Mittel aus den Strukturfonds effizienter einzusetzen und ein unverwechselbares Spezialisierungsprofil zu entwickeln. Die jeweiligen Strategien sind für die einzelnen Regionen eine zentrale Voraussetzung, um in der aktuellen Förderperiode EU-Mittel in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation einzusetzen. Die Thüringer Innovationsstrategie wurde vom Thüringer Kabinett am 10. Juni 2014 beschlossen und anschließend von der EU-Kommission bestätigt. Seit Anfang 2015 befindet sich die Strategie in der Umsetzung. Das Thüringer ClusterManagement (ThCM), angesiedelt bei der LEG, ist im Auftrag des Freistaates Thüringen tätig, mit Mitteln der Europäischen Union (EFRE) kofinanziert und für die Umsetzung der Innovationsstrategie zuständig. Im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft organisiert es die InnoCON Thüringen als High-Level-Veranstaltung.

Weitere Informationen unter: www.innocon-thueringen.de